Bremer Freimarkt 2014 ohne Klassiker – WILDE MAUS XXL bleibt zu Haus
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Besucher des renommierten Volksfestes an der Weser werden 2014 das legendäre Schienengeschäft Wilde Maus XXL vergeblich suchen. Die Marktverwaltung des Bremer Freimarktes verzichtet auf den Klassiker – weder die kleine noch die große Familienachterbahn sind zugelassen worden. Der Grund und die offizielle Lesart: Der Veranstalter macht vom seinem gestalterischen Willen Gebrauch.
„Eine Entscheidung, die nicht nachzuvollziehen ist“, sagt der Firmenchef der Wilden Maus XXL, Max Johannes Eberhard. Die WILDE MAUS XXL feierte 2013 ihre Premiere auf dem Bremer Freimarkt. Im Vorfeld der Zulassung für 2014 habe es einige Kontakte mit dem Platzmeister Raimund Klug gegeben. Gesellschafter und Prokurist Eberhard: „ Immer wieder ist betont worden, wie attraktiv das Geschäft ist. Seit mehr als zehn Jahren habe es keine Neuheit mehr auf dem Volksfest gegeben, die sich so großer Popularität bei den Besuchern erfreut hat. Auch das Preis-Leistungsverhältnis der Eventachterbahn sei besonders gelobt worden. Und in der laufenden Saison hat das Unternehmen zudem in sicherheitstechnische Zusatzleistungen, eine Fülle von neuen Belustigungselementen im Eingangsbereich und eine digitale Fotokasse investiert.“ Vor dem Hintergrund dieser Aufrüstung fällt es dem Hamburger Eberhard noch schwerer, die Absage zu verstehen.
Die Entscheidung, den Klassiker von der traditionsreichen Veranstaltung zu verbannen, sei wie Wiesn’ ohne Maß Bier, so der 65jährige Gesellschafter. 2014 werden dem Besucher die Alpina Bahn und Black Hole als Schienenfahrspaß angeboten. Max Johannes Eberhard.
„Wir hatten zu keinem Zeitpunkt ein Problem damit, in den Wettbewerb mit diesen Attraktionen oder anderen Großbahnen auf dem Platz zu treten. Konkurrenz belebt immer noch das Geschäft.“
Dieses Prinzip gelte schließlich auch für die unzähligen Imbissbetriebe auf dem Volksfest.
Für den versierten Schausteller, der bereits seit 40 Jahren immer wieder mit neuen Fahrattraktionen die Branche revolutioniert, bleiben nach dieser so begründeten Absage eine Fülle von Fragen offen? Wenn Innovation und Popularität keine Kriterien mehr für sie Zulassung seien, welche Aspekte seien dann entscheidend? Heute falle die WILDE MAUS dem gestalterischen Willen zum Opfer, morgen vielleicht das Riesenrad? Steht der gestalterische Wille über dem Besucherwillen? Das Gewerbe soll nach marktwirtschaftlichen Kriterien investieren und wird nach planwirtschaftlichen Gedankenspielen ausgebremst? Oder sind die Gründe für die Absage möglicherweise ganz anders zu interpretieren? Ist das Geschäft am Ende dem Veranstalter zu beliebt gewesen?
Eines ist indes sicher: Wer noch 2014 die größte reisende WILDE MAUS der Welt erleben will, muss jetzt nach London in den legendären Hyde Park reisen. Die Freimarkt-Besucher müssen auf 2015 hoffen.